PETER HUEMER IM GESPRÄCH MIT ... CHRISTOPH SCHÖNBORN

19. Jänner 2014: Christoph Schönborn

Die Katholische Kirche ist nach dem überraschenden Rücktritt von Benedikt XVI. und der Wahl des neuen Papstes in Bewegung geraten. Ob die Veränderung von denen, die ihn gewählt haben, in dieser Heftigkeit und Schnelligkeit gewollt war, wissen wir nicht – können es vielleicht von Kardinal Schönborn erfahren. Sicher ist: für katholische Laien und außenstehende Beobachter kam das alles überraschend. Plötzlich geht es im öffentlichen Diskurs nicht mehr um Pille, Kondome, Homosexualität und Missbrauchsfälle, um Theorie und Praxis einer überkommenen Sexualmoral, sondern es geht um Armut und Bescheidenheit, um die Todsünde der Gier, um Geld als „Mist des Teufels“, wie es der Papst genannt hat. Es geht um eine arme Kirche – weswegen ein  finanziell entgleister Bischof von Limburg gerade jetzt zur Unzeit kommt, was durchaus hämisch von den Medien kommentiert wird. Ein Schaden für die Kirche, der allerdings vorübergehend ist, wenn Franziskus I. sein Konzept konsequent fortführt, ganz nebenbei auch die Vatikanbank zur Räson bringt, den legendären Intrigensumpf im Vatikan austrocknet und auch noch das Kirchenvolk, die Kirche von unten, stärker einbindet.

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