PETER HUEMER IM GESPRÄCH MIT ... ROBERT MENASSE

17. November 2013: Robert Menasse

1976 erschien in Wien eine Studentenzeitschrift mit dem Titel „Zentralorgan herumstreunender Germanisten“. Einer der Mitbegründer dieses Zentralorgans war Robert Menasse, der 1980 mit einer Dissertation über den „Typus des Außenseiters im Literaturbetrieb. Am Beispiel Hermann Schürrer“ promoviert wurde. Bald danach ging Menasse für 7 Jahre als Gastdozent an das Institut für Literaturtheorie an der brasilianischen Universität Sao Paolo. Nach seiner Rückkehr 1988 begann eine steile literarische Karriere. Der Essayband „Die sozialpartnerschaftliche Ästhetik“ (1990) machte Menasse schlagartig bekannt und trug ihm unvermeidliche Feindschaften in Politik und Wirtschaft ein, nachdem er über Österreichs politisches System geurteilt hatte: „ein undemokratisches, das Parlament entmachtendes, die Verfassung unterlaufendes System mit einem Hang zur infantilen Selbstdarstellung.“ 

In den folgenden Jahren wurde Menasse ein konsequenter Begleiter der Republik mit Essaybänden wie „Das Land ohne Eigenschaften“ und „Dummheit ist machbar“. Daneben erschienen erfolgreiche Romane. Ein literarisches Hauptwerk ist wohl: „Die Vertreibung aus der Hölle“, ein Roman, der zwischen dem 17. Jahrhundert, der Zeit des jüdischen Philosophen Spinoza, und dem späten 20.Jahrhundert hin und her springt.

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